Mobile Unfall-Nachsorge verköstigt rund 270 beteiligte Helfer an der Suchaktion bei Hurtingöd
Tirschenreuth. (tr) Mal schnell 300 Essen kochen? Eine Hausfrau würde wohl die Hände über den Kopf zusammenschlagen, Robert Wolfrum aber sagt: "Kein Problem." Mit seinem Team von der Mobilen Unfallnachsorge hat er die Helfer der zweitägigen Suchaktion in Hurtingöd mit Essen und Getränken versorgt.
Etwa 270 Einsatzkräfte aus Einheiten von Polizei, BRK, Feuerwehr, Bergwacht und Wasserwacht waren, wie gestern berichtet, an der erfolgreichen Suche nach einer vermissten 90-Jährigen beteiligt. Weil es am Mittwoch wegen der stockdunklen Nacht keinen Sinn mehr machte, wurde die Aktion gegen 22 Uhr eingestellt.
Augenblickliches Handeln
Nachdem klar war, dass es am nächsten Morgen um neun Uhr weitergeht, war für den BRK-Einsatzleiter vor Ort, Daniel Herzberg, klar: "Morgen Mittag müssen die Einsatzkräfte mit Essen versorgt werden."
Er hatte sofort die richtige Idee, ließ sie sich telefonisch vom Kreisgeschäftsführer Holger Schedl und Rettungsdienstleiter Jürgen Sollfrank "absegnen" und handelte augenblicklich. Noch in der Nacht bestellte er bei der Metzgerei Härtl in Tirschenreuth das Fleisch für rund 270 Portionen Gulasch und beim Backhaus Kutzer in Konnersreuth 400 Semmeln. Beides wurde am Donnerstag, wie vereinbart, gegen Mittag bei der Einsatzzentrale in der Fuchsmühler Mehrzweckhalle angeliefert. Jetzt war Robert Wolfrum, der Leiter der Mobilen Unfallnachsorge mit seinen Helfern gefragt.
In kürzester Zeit zauberten sie aus dem Rohmaterial herzhaften Eintopf. Zusätzlich fertigten sie noch 30 Portionen kräftige Nudelsuppe mit Wiener Würstchen als Einlage. Die kauften sie spontan in der Wiesauer Metzgerei Güntner.
Heißer Kaffee und Tee sind die Getränke, wenn es darum geht, einen ausgekühlten Körper schnell aufzuwärmen. Schon am Mittwoch belieferte die 2006 gegründete Mobile Unfallnachsorge die Helfer ständig mit den begehrten Heißgetränken. Damit der Nachschub nicht ausging, standen am Donnerstag früh um sieben Uhr zwei Helfer vor dem Wiesauer Nettomarkt und kauften ein.
Pünktlich zur Mittagszeit waren rund 300 Essen und die begehrten Heißgetränke fertig. "Planerisch und logistisch war das kein großes Problem für uns", sagt Robert Wolfrum, Leiter der Mobilen Unfallnachsorge. "Unsere Leute vor Ort wissen immer, was zu tun ist. Das trainieren wir ständig. Und wir lernen bei jedem Einsatz dazu." Diesmal sei es sogar regelrecht luxuriös für seine Truppe gewesen. Sie konnte die Küche in der Mehrzweckhalle benutzen. "So komfortabel geht es selten zu."
Oft müssen sie im Freien arbeiten. Dafür steht ihnen ein umgebauter alter Sanka zur Verfügung: "Der ist innen ähnlich eingerichtet wie eine Speisekammer im Haus, lauter Regale", erklärt BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl.
Tütensuppen und Päckchen mit Zutaten, wie Nudeln oder Gemüse sind darin einsortiert. Gaskocher und Töpfe, alles in der Größe XXL gehören genauso zur Standardausrüstung wie große Kunststoffkanister, die kurz vor dem Einsatz mit Frischwasser befüllt werden. Damit ist es möglich, in kurzer Zeit nahrhafte Suppeneintöpfe und heiße Getränke zuzubereiten. "Portioniert werden die Speisen mit einer übergroßen Schöpfkelle. Inhalt 300 bis 400 Gramm, genau eine Erwachsenen-Portion", stellt Robert Wolfrum fest.
In Wiesau stationiert
Die Mobile Unfall-Nachsorge für den Landkreis ist in Wiesau untergebracht. Sie ist für die eigenen Helfer da und versorgt im Katastrophenfall unverletzte Personen mit Speisen und Getränken. Das ehrenamtliche Personal dafür stellen 13 BRK-Helfer der Bereitschaft Wiesau und sechs von der Fuchsmühler Bereitschaft.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de