BRK-Kreisverband stellt neues Notarzteinsatzfahrzeug in Dienst - Wichtig für Rettungsfristen
Waldsassen. (pz) Von einem "feudalen Gerät" sprach der Rotkreuz-Chefarzt. "Wir freuen uns, dass wir es nutzen dürfen zum Wohle der Patienten", sagte Dr. Bertram Völkl über den BMW X3. Dessen Motorhaube war zur Feier des Tages mit einem roten Kreuz aus Blumen geschmückt. Ein neues Notarzt-Einsatzfahrzeug hat der BRK-Kreisverband am späten Freitagnachmittag für die Rettungswache in Dienst gestellt.
Das Auto ist gepackt mit lebensrettender Medizintechnik. Bei der Feier mit haupt- und ehrenamtlichen Rotkreuzhelfern erbaten den kirchlichen Segen Pater Tom und Pfarrer Martin Schlenk. Er brachte die Rotkreuzler und ihr segensreiches Wirken mit dem barmherzigen Samariter in Verbindung. Das neue Auto sei brauchbares Instrument für den Einsatz.
Franz Stahl überreichte die Fahrzeugschlüssel an Matthias Dittrich, einer der ehrenamtlich tätigen Rettungssanitäter. Der BRK-Kreisvorsitzende unterstrich die fachliche Kompetenz der Rotkreuz-Organisation, Menschen in Not zur Seite zu stehen. "Wir langen hin und helfen dort, wo andere wegsehen", so der stellvertretende Landrat anerkennend über Notärzte und Rettungssanitäter. Dafür müssten aber auch die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden.
"Es geht nicht darum ein wunderschönes Fahrzeug zu haben", sagte Stahl. Man müsse auch die technische Kompetenz aufbringen. Dr. Völkl, der als Ruheständler nach wie vor als Notarzt zur Verfügung steht, unterstrich die hervorragende Ausstattung. Allerdings werde es immer schwieriger Notärzte für den Standort Waldsassen zu rekrutieren. "Ich sehe nur alte Krieger, mich eingeschlossen." Bürgermeister Bernd Sommer hob auf die vorgesehene Verlegung der Rettungswache nach Mitterteich an und meinte: "Der Notarzt wird in Waldsassen eine wichtige Funktion einnehmen." Es werde wichtig sein Rettungsfristen einzuhalten; insofern sei das gewählte Auto eine gute Wahl.
Der "Ernst der Dinge"
Allerdings wollte Sommer auch "... den Ernst der Dinge ansprechen". Die müssten ganz oben auf die Agenda - die Anforderungen für Notärzte und deren Vergütung. "Wir müssen uns im ländlichen Bereich ganz stark melden", sagte Sommer und kündigte an, auch in der "Kliniken-AG das Wort zu erheben." Bis dahin müssten die Rotkreuzler den Notarztdienst am Leben erhalten.
Mehr als Aufkleber, Blaulicht, Funk
Der BMW X3 mit Allradantrieb und einem 185-PS-Turbodiesel ist speziell für die Nutzung als Notarzteinsatzfahrzeug ausgelegt, erklärte auf NT-Anfrage Manfred Maurer, Leiter der Rettungswache in Waldsassen. "Das ist eines der ersten Autos, wo das Konzept durchdacht ist." Früher dagegen habe man Autos mit schönen Aufklebern, Blaulicht und Funk erhalten. Dann hätten sich die Rotkreuzler Gedanken gemacht, "... wie wir die Koffer reinkriegen". Die speziellen Gepäckraum- und Rücksitzschränke nehmen die Medizintechnik auf - Beatmungsgeräte, ein Kühlschrank für die mitgeführten Medikamente oder eine Wärmebox, in der etwa Infusionen auf Körpertemperatur gebracht werden. Außerdem mit an Bord ein Feuerlöscher und ein Rettungsrucksack - alternativ zum früheren Rettungskoffer. (pz)
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de