· Pressemitteilung

Technik rettet Menschenleben

BRK-Fachgruppenleiter Richard Frank erklärt den Funktisch im Spezialfahrzeug. Per Kamera wird die Vorführung live in die Erbendorfer Stadthalle übertragen. Bild: fks

Große Einsätze im Sanitätsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes müssen koordiniert werden. Damit der Einsatzleiter nicht im Regen stehen gelassen wird, steht ihm ein ganz spezielles Fahrzeug mit allerlei Technik zur Verfügung.

Erbendorf. (fks) Richard Frank ist Fachgruppenleiter für Information und Kommunikation im Kreisverband Tirschenreuth des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Seit 15 Jahren begleitet er die Arbeit der Sanitätseinsatzleitung und stellte bei der jüngsten Versammlung der BRK Bereitschaft Erbendorf das Einsatzleitfahrzeug der Unterstützungsgruppe Sanitätsdienst (UG-SanEL) vor. Laptop und Monitor Aufgrund der Hygienemaßnahmen war es den 23 Ehrenamtlichen leider nicht möglich, das Fahrzeug selbst in Augenschein zu nehmen und zu stöbern, was sich in den Schränken befindet. Kurzum band sich Frank eine Kamera auf den Kopf und erklärte alleine im Fahrzeug die verschiedenen Geräte und Einrichtungsgegenstände. So gibt es einen abtrennbaren Funkraum, damit die Sprechfunker nicht gestört werden. Mit zwei Funkeinheiten und einer eigenen Kaffeemaschine sind die eingesetzten Helfer bestens versorgt. In einem zweiten Raum befindet sich ein Besprechungstisch, an den sich bis zu vier Personen bequem setzen können. Drohne im Einsatz Im Tisch versenkt ist ein Laptop vor der Fensterscheibe ist ein großer Bildschirm angebracht. Dieser kann zur Übertragung von wichtigen Informationen genutzt werden. So können beispielsweise Luftaufnahmen von der Einsatzdrohne des BRK hier wiedergegeben werden. Die Drohne wird oft zur Unterstützung vor allem bei Großschadenslagen alarmiert und kann live-Bilder mit einer HD- oder auch einer Wärmebildkamera senden. Damit die Ehrenamtlichen die Erläuterungen des Fachgruppenleiters mitbekamen, wurden diese per Live-Schaltung in die Stadthalle übertragen. Hierfür hat Gerald Wagner, der ebenfalls in der Fachgruppe für Information und Kommunikation engagiert ist, ein eigenes Wlan-Netz errichtet und die Bilder über einen Beamer an die Wand des unteren Saales projiziert. Aufgrund der baulichen Eigenheiten der Erbendorfer Stadthalle, wurde das Wlan-Signal leicht abgeschirmt, was insbesondere zum Ende der Schulung zu einer gewissen Komik führte. Frank stand bereits wieder im Raum mit den Zuhörern, aber die Videoübertragung zeigt noch Bilder aus dem Inneren des Fahrzeuges. Bereitschaftsleiter Sven Lehner nahm es mit Humor. "Immerhin hat die Übertragung funktioniert und jeder konnte genau sehen, was alles im Fahrzeug verbaut ist." Wenn fünf oder sechs Personen gleichzeitig das Auto von Innen betrachten, sei das oft nicht der Fall, da meistens irgendjemand im Weg stünde. "Für weitere Schulungen ist eine Live-Übertragung sicherlich eine gute Möglichkeit, nicht nur zu Pandemiezeiten", sagte Lehner. Zur Bombenentschärfung Frank lud die Ehrenamtlichen zur Mitarbeit in der Fachgruppe ein. Mit 20 bis 30 Einsätzen pro Jahr sei diese auch gut gefordert. So erzählte er von Einsätzen beim G7-Gipfel oder dem NoFi-Lauf, aber auch Großbrände fielen in das Einsatzgeschehen, bei dem die UG-SanEL benötigt werde. "Für die Bombenentschärfung am 27. September in Weiden wurden wir auch angefragt", schloss Frank seine Aufzählung. Auch die Ehrenamtlichen der BRK-Bereitschaft Erbendorf seien an diesem Tag gefragt, ergänzte Lehner. Die beiden Krankentransportwagen, die im BRK-Rettungszentrum stationiert sind, seien bereits voralarmiert worden und müssen mit je einem Fahrer und einer Fachkraft besetzt werden. Rekord bei Erster Hilfe Lehner dankte zum Ende der Versammlung allen Helfern, insbesondere der Organisierten Ersten Hilfe, die im August 15 Mal alarmiert wurde, ein kleiner Monatsrekord. Auch Stadthallenwirt Michael Wirth wurde für die kostenfreie und unkomplizierte Überlassung des kleinen Saals gedankt. "Im Lehrsaal des BRK-Rettungszentrums könnten wir die Hygieneregeln nicht umsetzen, deswegen sind wir froh, unsere Fortbildungen hier abhalten zu können", sagte Lehner. Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de