· Pressemitteilung

Teufelskreis durchbrechen

Diese Thema muss man vor Ort anpacken. Pflege braucht einen anderen Stellenwert. BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl

Sozialausschuss: Diskussion um Pflegefachkräfte - BRK-Kreisgeschäftsführer: "Der Wettbewerb wird zunehmen"

 

Tirschenreuth. (rti) Pflegefachkräfte sind gefragt. Auch im Landkreis suchen die Einrichtungen händeringend nach Personal. "Wir haben zu wenig Fachkräfte für Alten- und Pflegeheime", machte Oberregierungsrätin Regina Kestel im Sozialausschussdeutlich. Normal müssten in einer  Einrichtung 50 Prozent der Pflegekräfte Fachkräfte sein. Dies Vorgabe könnte momentan nur ein Haus im Landkreis nicht erfüllen. Dies könne aber schnell, beispielsweise wegen Krankheiten, passieren.

 

"Eine Lösung ist nicht in Sicht. Dieses Problem betrifft ganz Deutschland", erklärte die Abteilungsleiterin im Landratsamt. "Es fehlt an allen Orten", stimmt Landrat Wolfgang Lippert zu. Ein Problem sah er im Image des Pflegeberufs. Diesen müsste man in ein positiveres Licht rücken. Für BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl war klar, dass "uns dieses Thema die nächsten Jahrzehnte beschäftigen wird". Er sprach von einem Teufelskreis: Die Belastung für die derzeitigen Pflegefachkräfte werde immer größer, da diese Arbeit nicht mehr viele machen wollten. Somit werde der Beruf immer unattraktiver. Dies müsse verhindert werden. "Diese Thema muss man vor Ort anpacken. Pflege braucht einen anderen Stellenwert." Das Problem sei auch mit Blick auf die Entwicklung der Alterstruktur nicht mit ausländischen Fachkräften zu lösen.

 

Kreisrat Johann Brandl stellte die Frage, ob nicht auch veraltete Schichtsysteme dafür sorgen, dass sich weniger Leute für diesen Beruf interessieren. "Das ist nicht so. Es gibt schon viele flexible Schichtmodelle in unserem Bereich", entgegnete Schedl. Zudem sei auch die oft kritisierte Dokumentationspflicht in den vergangenen Jahren zurückgefahren worden. Olga Luft verwies darauf, dass sich sehr viele Ehrenamtliche in den Heimen einbringen würden. Die Kreisräten erkannte darin auch noch einen großen Unterschied zwischen Land und Großstadt.

 

Als wichtigen Ansatz erachtete Gisella Kastner, dass Schüler schon mit sozialen Berufen in Kontakt kommen. Dem stimmt Schedl zu. Allerdings würde der Fachkräftemangel nicht nur den Pflegebereich betreffen. "Das Thema findet sich überall. Der Wettbewerb wird zunehmen."

 

Quelle: Der neue Tag / onetz.de