Kemnath
Ein Brand im Altenheim - im Februar war das in Waldsassen Realität. Bei einer Übung in Kemnath wurde nun ein ähnliches Szenario durchgespielt. 49 BRK-Helfer und 112 Feuerwehrleute waren dabei gefordert. Unterstützt von 18 Statisten, 16 Mitarbeiter des Seniorenheims und der Polizei.
Kreisbrandmeister Otto Braunreuther hatte sich das Szenario ausgedacht. Vor allem die Feuerwehren aus Kemnath, Kulmain, Immenreuth, Kötzersdorf, Schönreuth, Höflas, Waldeck, Fortschau und die Werksfeuerwehr von Siemens waren dabei gefordert. Simuliert wurde ein Brand im ersten Stock des Kemnather Altenheimes. Ein virtueller Rohrbruch kappte den Wehren die Wasserversorgung. Nur durch ein "Anzapfen" des nahen Baches gab es so wieder Wasser.
Während die Feuerwehr schon damit begann, die Heimbewohner zu evakuieren, errichteten die BRK-Helfer ihre Zelte. Im ersten wurde die Triage durchgeführt. Das heißt jeder Patient wurde gesichtet, ob und wie schwer er verletzt war. Diese Aufgabe übernahm die Schnelleinsatzgruppe des BRK Kemnath. Auf einer zweiten Wiese bauten die Helfer des BRK Wiesau ihre beiden Zelte auf. Im ersten wurden die Verletzten von der Triage übernommen, weiter versorgt und warteten auf ihren Transport ins Krankenhaus. Das zweite Zelt richtete die Mobile Unfallnachsorge ein, die die Helfer mit Getränken und Snacks versorgte. Ein naher Feldweg wurde zum Krankenwagen-Halteplatz umfunktioniert.
Unterstützung kam dabei von der Schnelleinsatzgruppe des BRK Erbendorf, dem "Helfer vor Ort" Immenreuth, sowie der Unterstützungsgruppe aus Waldsassen. Die Sanitätseinsatzleitung aus Tirschenreuth kümmerte sich um Registrierung und Kommunikation. Die Einsatzleitung hatte Hans-Peter Scharf.
Bei der Übung zeigten sich wie erwartet auch kleinere Probleme. So fanden die Feuerwehrkräfte zum Beispiel eine Person zu viel. Eine Heimbewohnerin hatte sich nach der Evakuierung wieder auf ihr Zimmer begeben. Wie ihr das gelang muss in einem neuen Alarmplan gelöst werden.
Insgesamt zogen aber alle beteiligten Hilfsorganisationen eine durchweg positive Bilanz. Hans-Peter Scharf gab jedoch bei der Einsatznachbesprechung zu bedenken, dass im Ernstfall sicherlich nicht alle Patienten so ruhig wären. Es müsse eher damit gerechnet werden, dass Heimbewohner aggressiv reagieren und sich wehren, wenn plötzlich ein Sanitäter oder ein Feuerwehrmann sie aus der gewohnten Umgebung bringen will.