Seit ihrer Gründung im Jahr 1969 hat es sich die Fuchsmühler Bergwacht zur Aufgabe gemacht, in Not geratene Kletterer zu retten sowie hilfesuchenden Wanderern und Wintersportlern zur Seite zu stehen. Bekannt ist die Bergwacht aber auch für die Waldweihnacht am Hackelstein. Heuer lockt sie zum 40. Mal.
Fuchsmühl. (wro) Die Bergwacht betreut umliegende Wanderwege, Skilifte und Langlaufloipen. Stichwort "sauberer Hackelstein": Vor wenigen Wochen wurde das Gelände rund um die Hausberge "Augsburger Felsen" und "Hackelstein" von den Bergwachtleuten gemeinsam wieder auf Vordermann gebracht. Alle Jahre am ersten Weihnachtstag rüstet sich die Fuchsmühler Bergwacht zu einem winterlichen Großeinsatz am Hackelstein. Wenige Stunden nach dem Festgottesdienst werden Tassen, Töpfe und Fackeln eingepackt, Glühweinflaschen, Lebkuchen und Bratwürste verstaut. Mikrofone, Notstromaggregate und vieles andere mehr müssen zur Naturbühne gekarrt, anschließend dort aufgestellt und in Betrieb genommen werden. Bereits seit vier Jahrzehnten findet wenige Meter vom Felsmassiv entfernt die traditionelle Waldweihnacht statt. Zweimal fiel die beliebte Veranstaltung den Widrigkeiten des Wetters zum Opfer: "Einmal wegen zu starken Schneefalls und einmal wegen Eisregens", erinnert sich Altbürgermeister und Bergwachtkamerad Arno Sattler. Wenige Tage vor der Jubiläums-Waldweihnacht" sind die Männer der ersten Stunde, Arno Sattler, Walter Thoma und Heinrich Schärl, noch einmal in der Fuchsmühler Bergwacht-Bereitschaft zusammengekommen, um dort Details bereden zu können. Neben ihnen sitzen der stellvertretende Bereitschaftsleiter Christian Scherm, Martin Wührl und dessen Sohn Markus, engagierte Fuchsmühler Bergwachtkameraden. Die Idee "Waldweihnacht" entstand aus einer Laune heraus. "Nach einem Hackelsteinfest saßen wir noch einmal in der alten Gaststube beim "Oberen Wirt" zusammen und freuten uns über den Erfolg unseres Festes", erzählt Arno Sattler. "Nach einem Spaziergang, wenige Tage später hinauf zur Naturbühne, reifte in mir schließlich die Idee zu einer Waldweihnacht. Ähnliche Veranstaltungen waren damals in der Region noch wenig bekannt. Walter Thoma, Heinrich Schärl und Altbürgermeister Sattler sprechen von einem glücklichen Zufall und erinnern sich dabei auch an Ewald Wagner, der sich eines Abends während eines gemütlichen Beisammenseins beim "Wirt" zu ihnen gesellte. "Der aufmerksame Zuhörer merkte wohl, dass wir in unseren Waldweihnachtsplanungen in eine Sackgasse geraten waren." Spontan bot Wagner, ein naher Verwandter Martin Wührls (Bergwacht Fuchsmühl), seine Unterstützung an und schlug Ludwig Thomas "Heilige Nacht" als Lesung vor. Vom Gelände einmal abgesehen hatte
man nichts, um eine Waldweihnacht veranstalten zu können. Dafür gab's reichlich Schnee. So viel, dass Siegbert Hilgarth mittels Radlader eine breite Spur nach oben ziehen musste. Das Wintermärchen reichte, um eine Schneebühne, dazu auch eine Schneebar errichten zu können. Ideale Bedingungen. Eine Grubenlampe sorgte für "Bühnenlicht". Allen Anfangswidrigkeiten zum Trotz entschloss man sich für eine Fortsetzung: "Einmal mussten wir uns vom ,Zwer Dane? einen Pferdeschlitten leihen. Ein anderes Mal versagte der Bergwachtbus wegen Schneeglätte seinen Dienst, musste schließlich von Pferden den steilen Berg hinaufgezogen werden", berichtet Sattler.
Viele Mitstreiter
Untrennbar mit der Fuchsmühler Waldweihnacht sind auch Namen wie Alfons Bösl, Helmut Tischler (und seine Brüder), Inge Schärl, Max Gareis, Anita Thoma verbunden, unter deren Mitwirkung dann auch die Krippenspiele entstanden. Zum Erfolg beigetragen haben auch Vereine und Gruppen wie die Fuchsmühler Laienspielgruppe, der Stiftländer Heimatverein Wiesau, die "Komödianten", verschiedene Gesangsgruppen, der Wiesauer Musikverein oder die Falkenberger Blaskapelle. Als Gast wirkte auch eine Bläsergruppe aus Waldsassen mit.
Das Programm
Die "Waldweihnacht am Hackelstein" (Veranstalter neben der Bergwacht sind auch die Freunde zur Förderung des BRK) findet am ersten Weihnachtsfeiertag ab 16.30 Uhr auf der Felsenbühne am Hackelstein statt. Aufgeführt wird "Weihnachten im Jahre null und im Jahr 2016" unter der Leitung von Anita Thoma. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom Fuchsmühler Gesang und den Bläsern des Wiesauer Musikvereins. Zum Aufwärmen und zur Stärkung werden Glühwein, Lebkuchen und Bratwürste angeboten. Nach der Aufführung folgt ein Fackelzug hinunter nach Fuchsmühl. Fackeln werden vor Ort angeboten. Parkmöglichkeiten: Oberhalb des Forsthauses und an der Kapelle "Maria Frieden". (wro)
Quelle: Der neue Tag / onetz.de