Ehrenamtliche Unterstützungsgruppen des BRK stehen in Waldsassen und Kemnath parat
Waldsassen. (wew) Die ehrenamtlichen Unterstützungsgruppen Rettungsdienst, im Fachjargon UGRett genannt, haben im Landkreis Tirschenreuth still und leise ihren Dienst aufgenommen. An den Standorten Waldsassen und Kemnath haben die Helfer bereits erste Einsätze übernommen und dazu beigetragen, Leben zu retten.
Nun gab es an beiden Rettungswachen die offizielle Indienststellung. Die Unterstützungsgruppe steht nun täglich von 18 Uhr bis 6 Uhr und am Wochenende rund um die Uhr bereit.
In der Rettungswache Waldsassen begrüßte BRK-Kreisvorsitzender Franz Stahl die Delegation der beteiligten Organisationseinheiten. Im Namen der Stadt Waldsassen beglückwünschte Bürgermeister Bernd Sommer das Bayerische Rote Kreuz zur Entscheidung, im östlichen Landkreis einen Standort für die Unterstützungsgruppe einzurichten. Die Sicherheit der Menschen in der Region habe hohe Bedeutung. Er werde alles dafür tun, dass die Bürger diese unersetzlichen Leistungen des BRK besser wahrnehmen. Durch vielfache Eigenleistungen werde zudem die wirtschaftliche Basis für die lebensrettenden Einsätze geschaffen.
Spenden notwendig
Vor etwa zwei Jahren war Jürgen Sollfrank an Kreisgeschäftsführer Holger Schedl mit dem Vorschlag herangetreten, Unterstützungsgruppen einzurichten. Sie sollen die bereits vorgehaltenen Hintergrunddienste mit den vor Ort verfügbaren Mitteln in einem strukturierten Dienst verstärken. Neben den haupt- und ehrenamtlichen Helfern stehen nun auch die erforderlichen Mittel, vor allem die normgerecht ausgestatteten Fahrzeuge, zur Verfügung. Jürgen Sollfrank erläuterte die nach DIN-Norm festgelegte Bestückung der Autos, die der eines im öffentlichen Rettungsdienst eingesetzten Transportmittels entsprechen. Die Finanzierung sei allerdings aus Mitteln des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes nicht möglich und könne nur aus Spenden sichergestellt werden.
BRK-Landesgeschäftsführer Dieter Deinert würdigte die UGRett als weiteren wichtigen Baustein für die Hilfe bei verunglückten oder erkrankten Menschen. Der strukturierte Einsatz nach den Forderungen des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes sei ohne die Ehrenamtlichen nicht zu bewerkstelligen. Gerade der Eindruck von Hilfesuchenden, dass schnelle und qualifizierte Unterstützung vorhanden ist, bedeute viel für den Erfolg eines Rettungseinsatzes. In Bayern verfüge das BRK über nahezu ein Drittel des gesamten Helferpotenzials in der Bundesrepublik. Die Arbeit von 130 000 Helfern in Bayern trage entscheidend zur Stabilisierung der Gesellschaft bei.
Ständig fortbilden
Der Landesgeschäftsführer dankte allen ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz. Er ermunterte gerade Mädchen und Frauen, sich ständig fortzubilden und auch Führungspositionen anzustreben. Der ländliche Raum müsse im Rettungsdienst weiter gestärkt werden, was für die Kreisverbände zunehmend schwierig sei, da eine kostendeckende Finanzierung durch die Zweckverbände bisher nicht gegeben sei.
Hilfe für Retter
Bei größeren Schadensereignissen oder allgemein erhöhtem Einsatzaufkommen kann es vorkommen dass der regulär vorgehaltene Rettungsdienst an seine Grenzen stößt. Dafür stehen nun die ehrenamtlich besetzten Unterstützungsgruppen zur Verfügung, die bei Bedarf über Funk von der Leitstelle alarmiert werden können.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de