Einen schwer kranken oder alten Menschen zu Hause zu pflegen ist keine einfach Sache. Und dabei gibt es kaum einen unter uns, der sich nicht wünschen würde, trotz Hilfsbedürftigkeit und körperlicher Einschränkungen zu Hause in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Angesichts der Fortschritte in der Medizin und der Entwicklung der Bevölkerung ist zu erwarten, dass es künftig immer mehr Menschen geben wird, die auf Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen sind. Jeden von uns kann es treffen, als Pflegender oder als Patient.
Um die Helferinnen und Helfer des größten Pflegedienstes der Welt - die Angehörigen - bei ihrer nicht immer ganz einfachen Aufgabe möglichst gut zu unterstützen, wurden kürzlich beim Rot-Kreuz Kreisverband in Tirschenreuth spezielle Pflegeberater geschult. Ihre Aufgabe wird es künftig vor allem sein, ehrenamtliche pflegende Angehörige zu entlasten und wo möglich dabei sogar noch eine Verbesserung der Pflegesituation zu erreichen.
Ein Gespräch mit den Pflegeberatern kann unabhängig davon erfolgen, ob bereits eine Eingruppierung in eine Pflegestufe stattgefunden hat oder nicht. Die erste Beratung findet dabei immer vor Ort, das heißt im Beisein der pflegebedürftigen Person in deren häuslichen Umgebung statt und dauert in etwa zwei Stunden. Mögliche Inhalte wären zum Beispiel spezielle pflegerische Unterweisungen oder auch die Vermittlung von Selbsthilfegruppen zur psychosozialen Unterstützung der Pflegepersonen. Damit ist auch die Gesunderhaltung der Pflegenden ein wichtiger Inhalt.
Durch die spezielle Schulung sind die Berater in der Lage, auf die individuelle Situation, auf die vorhandenen Einschränkungen aber auch auf die Ressourcen des Pflegeempfängers und seiner Bezugsperson einzugehen. Sie können oft auch Beratungsbedarf dort erkennen, wo er von den Betroffenen bislang noch gar nicht vermutet wurde und somit besitzt die Arbeit der Berater vor allem auch sehr starken präventiven Charakter.