· Pressemitteilung

Zu wenig Rettungs-Fahrzeuge

Beim Besuch der SPD-Mandatsträger im Rotkreuzhaus waren neben MdL Annette Karl (3. von links) und MdB Uli Grötsch (2. von links) auch die BRK-Mitarbeiter und Notarzt Dr. Wolfgang Fortelny (3. von rechts) mit dabei, außerdemVertreter der SPD-Stadt- und Kreistagsfraktion. Bild: kdi

Seit Verlegung der Rettungswache nach Mitterteich vor einem Jahr besteht in Waldsassen der BRK-Standort mit Kranken- und Notarzt-Einsatzfahrzeug weiter. Die Praxis allerdings zeigt: Der Blaulicht-Fuhrpark müsste noch größer sein.

 

Waldsassen. (kdi) Deutlich wurde dies beim Besuch von SPD-Mandatsträgern am Silvestertag im Rotkreuzhaus. Neben der Vertretern der Stadtrats- und Kreistagsfraktion waren mit dabei MdB Uli Grötsch und MdL Annette Karl. BRK-Bereitschaftsleiter Helmut Zeitler verwies in seiner Begrüßung auf den Fortbestand des Rettungs-Standorts an der Stegwiesenstraße. Zusätzlich haben auch die "Helfer vor Ort" (HvO) im Rotkreuzhaus ihren Stützpunkt: Von dort rücken sie bei Notfällen aus und überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungsdienst oder Notarzt. Sowohl Uli Grötsch als auch Annette Karl zeigten sich erfreut, dass das BRK in Waldsassen weiterhin präsent sein könne. Beide betonten die Bedeutung des Austausch mit den Beteiligten vor Ort. So ließen sich deren Bedürfnisse und Wünsche an die geeigneten Stellen weiterleiten.

 

Hilfsfrist nicht eingehalten

 

So kam in einer offenen Diskussionsrunde zum Ausdruck, dass es nach der Verlegung der Rettungswache nach Mitterteich durch die dadurch erfolgte Änderung des Einsatzbereiches in Randgebieten durchaus zu einer Unterdeckung mit Rettungswagen komme und Hilfsfristen nicht eingehalten werden könnten. Dazu nannte Notarzt Dr. Wolfgang Fortelny konkrete Zahlen: Der Rettungsdienst ist von Mitterteich aus zu 30 bis 40 Prozent in Gebieten eingesetzt, die außerhalb des ehemaligen Standorts Waldsassen liegen. Lagen vorher seine Einsätze mit dem Rettungswagen (RTW) aus Waldsassen bei rund 80 bis 90 Prozent, sind es nun nur mehr 40 bis 50 Prozent. So war auch etwa ein RTW von Tirschenreuth aus in Pechtnersreuth im Einsatz, während zur gleichen Zeit nach Kondrau ein RTW von Neustadt/Waldnaab kommen musste. Es seien einfach zu wenig Rettungsfahrzeuge im Einzugsbereich stationiert.

 

Helmut Zeitler erwähnte im Zusammenhang mit den Engpässen bei den RTW-Einsätzen, dass derzeit durch den grassierenden Noro-Virus und der Grippewelle die Anforderung von Rettungsdiensten erheblich gestiegen ist. So werde nach dem Anruf beim ärztlichen Notdienst (116 117)) zunächst einmal der Rettungsdienst geschickt, bevor der Hausarzt oder der diensthabende Bereitschaftsdienstarzt zugezogen wird.

 

Zusätzlicher Rettungswagen würde Situation entschärfen

 

Notarzt Dr. Wolfgang Fortelny hatte schon kurz nach der Verlegung der Rettungswache nach Mitterteich vorgeschlagen, in Waldsassen einen zusätzlichen Rettungswagen zu stationieren. Dies würde in gewissen Umfang Abhilfe schaffen können, erklärte Dr. Fortelny jetzt rückblickend beim Besuch der SPD-Politiker. Außerdem kritisierte der Notarzt die Benennung des in Mitterteich stationierten Rettungswagens: Nach einem Jahr sei es nicht gelungen, diesem die Kennung "Mitterteich 71-1" zuzuweisen, er wäre immer noch unter "Tirschenreuth 71-2" unterwegs. Für ihn, Dr. Fortelny, und für die Rettungskräfte am Einsatzort sei es wichtig zu wissen, wer zu ihnen in welcher Zeit kommen könne. Denn davon hingen auch Entscheidungen ab, welche Maßnahmen bis zu Eintreffen des RTW noch erfolgen müssten. (kdi)

 

Einsatzfahrzeug für "Helfer vor Ort"

 

Waldsassen. (kdi) Auf Nachfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Annette Karl zur Situation der "Helfer vor Ort" erfuhr sie von Helmut Zeitler: Der HVO-Dienst werde von der Stadt Waldsassen unterstützt, sei aber dennoch auf weitere Spendengelder angewiesen ist. Seit September stehe auch am Standort Waldsassen ein neues Einsatzfahrzeug zur Verfügung. Wenn dieses aber im Einsatz ist und HvO-Leute von anderen Standorten mit ihrem Privatautos zum Einsatz fahren müssen, dürften die Helfer dabei kein Blaulicht einsetzen. Auch dürften sie in ihren Privatfahrzeugen keinen Digitalfunk einsetzen; dies erschwere wiederum die Kommunikation mit der Leitstelle. Mit einer entsprechenden Helfergleichstellung könnte die Problematik beseitigt werden.

 

Quelle: Der neue Tag / onetz.de