Wiesau. (wro) Auch nach der Indienststellung des neuen HvO-Fahrzeuges zeigte sich Bereitschaftsleiter Robert Wolfrum immer noch bewegt: "Wir sind überwältigt, welche Anerkennung und Wertschätzung unsere Arbeit erfahren durfte." Innerhalb weniger Monate kamen rund 35 000 Euro zusammen, um die Anschaffung eines neuen Einsatzautos zu ermöglichen. "Wir haben uns bei jedem Spender einzeln per Brief bedankt", kommentierte Wolfrum den Aufwand.
Die Helfer vor Ort waren das Stichwort, um einen Blick auf die Arbeitsgruppe zu werfen. "Waren es vor zehn Jahren noch rund 200 Alarmierungen pro Jahr, so habe sich die Zahl inzwischen verdoppelt. Die Erreichbarkeit unserer HvO-Ehrenamtlichen liegt bei 91 Prozent", so der Bereitschaftsleiter.
Die Corona-Krise geht auch am BRK nicht spurlos vorbei. Wolfrum warb um Verständnis, dass entsprechende Maßnahmen getroffen wurden. "Zum ihrem Schutz werden die Helfer derzeit auch nicht bei jedem Einsatz angefordert." Sicher zeige man dafür Verständnis, erklärte Wolfrum. Seiner Meinung nach sollte der Ausnahmefall seitens der Integrierten Leitstelle oder vom Kreisverband aber auch öffentlich bekannt gemacht werden. Er begründete die Forderung mit einer gewissen Fairness den Bürgern und Unterstützern gegenüber, die "Vertrauen, aber auch eine gewisse Erwartungshaltung ins Rote Kreuz setzen".
1200 Stunden im Einsatz
Zum Aufgabenfeld des BRK gehört auch der landkreisweit und darüber hinaus tätige Fachdienst "Betreuung". Die Summe der Einsätze bezifferte Wolfrum auf 302 Stunden. "Der Fachdienst ist angesehen und zuverlässig", dankte er den Frauen und Männern um ihren Leiter Ralf Arnold. Als Beispiele dafür, dass die Wiesauer auch anderswo gebraucht würden, nannte Wolfrum eine Vermisstensuche in Maiersreuth und verschiedene Einsätze, die zu Bränden nach Tirschenreuth, Pleußen, Unterwildenau, Masch oder Stein bei Plößberg, aber auch wegen Unfällen auf die nahe A 93 führten.
Wohl oder übel müsse sich das BRK Wiesau in zwei Jahren mit einer weiteren Fahrzeug-Ersatzbeschaffung befassen. "Keine Sorge, das Auto muss diesmal der Kreisverband als Kostenträger bezahlen", stellte Wolfrum klar. Gefordert sei die BRK-Bereitschaft auch bei der Ausbildung. Zuständig dafür sei ein bewährtes Team, das 2019 insgesamt 39 Kurse anbot, um rund 740 Personen für lebensrettende Maßnahmen zu schulen.
"Wir sind bei der Mittelbeschaffung und im sozialen Dienst aktiv", fügte Wolfrum hinzu. Rund 900 Stunden wurden für Spendensammlungen, zudem 400 Stunden an Freizeit für den Blutspendedienst geopfert. "Wenn wir auf die letzten zehn Jahre zurückblicken, dann waren es 5750 Menschen, die sich Blut abzapfen ließen", rechnete der Bereitschaftsleiter vor. Zudem war man bei weiteren 37 Terminen und 35 Erste-Hilfe-Einsätzen gefordert. "Die zusammengerechnet 1200 Stunden sprechen für sich."
Konzept für Seniorennachmittag
Sorgen bereitet der Ü-70-Nachmittag, zu dem man die Gäste immer schriftlich eingeladen hat. "Jetzt zeigen sich die Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung. Das wird uns verwehrt", war Wolfrum verärgert. Er ließ aber erkennen, dass man nicht nur an der Art der Einladungen, sondern auch am Gesamtkonzept arbeite, um die Veranstaltung attraktiv zu halten. "Es ist nur ein Versuch, ob er Erfolg hat, wissen wir hinterher."
Quellle: Der Neue Tag / Onetz.de