Margarete Gleißner feiert im BRK-Seniorenheim an der Mühlbühlstraße ihren 102. Geburtstag
Tirschenreuth. (tr) "Sagen Sie ihm einen schönen Gruß, es hat mich sehr gefreut." So die älteste Tirschenreuther Einwohnerin, Margarete Gleißner an ihrem 102. Geburtstag an Bürgermeister Franz Stahl gewandt, als der ihr die Medaille und das Schreiben des Ministerpräsidenten Horst Seehofer überreichte.
Den Lacher hatte die topfitte Seniorin, die das BRK-Seniorenheim "Mühlbühl" als "Daheim" schätzt und daherkommt wie eine Siebzigjährige auf ihrer Seite. Sie braucht weder Hörgerät, noch Brille, Ausnahme beim Lesen, was sie außerordentlich gerne tut, ist in der Tagesgruppe aktiv, kocht dort mit und faltet die Bügelwäsche und besucht täglich die Kaffeerunde zum Plausch.
Wilhelm und Luitpold
"Ich kann mich bewegen, kann mich selber waschen und weiß ganz genau was ich tue, dafür bin ich dem Herrgott dankbar", erklärt sie vor der kleinen Gratulantenschar, die sich an ihrem Ehrentag außer dem Bürgermeister aus Nichte, Neffen, der Pflegerin Christina Käs und Heimleiter Andreas Neugirg zusammensetzt.
In Thanhausen wurde Margarete Gleißner am 3. Februar 1912 geboren. Damals regierte Kaiser Wilhelm II. in Deutschland, in Bayern Prinz Luitpold. Die Eltern betrieben eine Nebenerwerbslandwirtschaft. Sie wuchs mit ihren zwei Schwestern und ihrem Bruder auf. Nach dem Besuch der Volksschule ging sie mit 17 Jahren nach Nürnberg und arbeitete in einem Haushalt, ehe sie in Fürth den Beruf der Krankenschwester erlernte. Den übte sie während des Zweiten Weltkriegs in Kaiserswerth bei Düsseldorf und in Belgien aus. Nach dem Krieg kam sie wieder nach Thanhausen zurück und heiratete 1947 in der Pfarrkirche in Hohenthan Josef Gleißner. Mit ihrem Mann führte sie in Thanhausen eine kleine Knopffabrik, mit, zu den besten Zeiten, bis zu 20 Beschäftigten. Vor 25 Jahren zog Margarete Gleißner ins Haus der Nichte Maria nach Bärnau. Im August sind es drei Jahre, wo sie im Seniorenheim wohnt und um nichts in aller Welt mehr von hier weg möchte. Bürgermeister Franz Stahl hatte ihr zum Geburtstag gleich mehrere Bücher mitgebracht. Religiöse Werke sind ihre Lieblingsliteratur. Vor allem schätzt sie die Werke, die Benedikt XVI. veröffentlichte.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de