Helfer vor Ort nehmen Dienst wieder auf
HvO-Standorte Erbendorf, Fichtelnaabtal, Immenreuth, Mitterteich, Waldsassen und Wiesau sind seit Mittwoch im Einsatz
Tirschenreuth. (exb) Die ersten ehrenamtlichen Helfer vor Ort des Kreisverbandes Tirschenreuth im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) haben am Mittwoch ihren Dienst wieder aufgenommen. Seit 16. März musste man aufgrund der Corona-Pandemie pausieren.
Die Helfer vor Ort, kurz HvO, kommen zum Einsatz, um das therapiefreie Intervall zu überbrücken bis der Rettungsdienst am Einsatzort ist, meist wenn am Ort kein Rettungsdienststandort oder das Rettungsmittel wie der Rettungswagen bereits im Einsatz ist. Im Landkreis hat das Rote Kreuz 17 HvO-Standorte, die durch die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz (ILS) alarmiert werden und im Einsatz die qualifizierte Lagemeldung bis hin zu lebensrettenden Maßnahmen übernehmen.
Hygienekonzept erarbeitet
Auf Basis des an die Corona-Lage angepassten Hygienekonzepts des BRK-Kreisverbandes können derzeit zunächst nur die Standorte mit eigenen Einsatzfahrzeugen den Dienst wieder aufnehmen, schreibt Pressesprecher Sven Lehner in einer Mitteilung. Dies sind zunächst Erbendorf ("Organisierte Erste Hilfe" zusammen mit der Feuerwehr Erbendorf), Fichtelnaabtal, Immenreuth, Mitterteich, Waldsassen und Wiesau. Das Hygienekonzept und das künftige Vorgehen haben die Tirschenreuther mit dem Nachbarkreisverband Neustadt-Weiden, der ILS und dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz (ZRF) samt der Ärztlichen Leiterin Rettungsdienst Gudrun Graf intensiv abgestimmt. Das vom Hygienebeauftragen Richard Wagner ausgearbeitete Konzept regelt die personellen Voraussetzungen und zugleich die aktuellen Fortbildungen sowie Einweisungen, die derzeit online stattfinden. Ebenso die angepassten Arbeitsabläufe, ergänzenden Schutzmaßnahmen und Ausstattung.
"Derzeit laufen die Online-Schulungen der ehrenamtlichen Helfer auf Hochtouren, damit diese bestmöglich vorbereitet wieder in den Einsatz gehen können", berichtet Kreisbereitschaftsleiter Christian Stahl (Tirschenreuth). Ebenso wurden die HvO-Standorte ausreichend mit Infektionsschutzmaterial ausgestattet, ergänzt der Taktische Leiter der Kreisbereitschaft, Manuel Maierhöfer.
Deutlich werde derzeit wieder das enge Zusammenspiel zwischen dem öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst, den das BRK im Auftrag des ZRF durchführt, und den ehrenamtlichen Einheiten wie den HvO des BRK. "Nicht nur im Einsatz wird Hand in Hand gearbeitet, sondern auch in der gesamten Struktur zuvor und derzeit vor allem danach in der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Einsatzfahrzeug und Helfer", sagt BRK-Rettungsdienstleiter Klaus Dvorak.
Helfer-Sicherheit an erster Stelle
Der HvO-Dienst ist rein ehrenamtlich und nicht abrechenbar. Die Einsatzkräfte übernehmen diese Nachbarschaftshilfe ohne Vergütung. Einsatzfahrzeuge, Equipment, Einsatzkleidung und Unterhaltskosten muss das Rote Kreuz über Spenden und Fördermitgliedsbeiträge finanzieren. Alle würden sich freuen, dass sie wieder ihren Dienst aufnehmen können. Vorsicht sei aber weiterhin geboten. Jedem stehe auch frei, einen Einsatz zum Eigenschutz nicht zu übernehmen. "Die Sicherheit für unsere Helfer muss weiterhin an erster Stelle stehen, wenngleich unsere Helfer vor Ort für die bestmögliche Notfallversorgung der Menschen in unserem Landkreis stehen", erklärt Stahl.
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de