Bergwacht rüstet weiter auf
Die Bergwacht Tannenberg hat einen hohen Ausbildungsstand, ist hoch motiviert und engagiert. Sie erhält nicht nur einen Laptop für die Ausbildung. Regionalleiter Alexander Pscherer versprach den Mitgliedern noch mehr.
Immenreuth. (bkr) "Ihr bekomm ein neues Allradauto", versicherte er am Freitag in der Jahreshauptversammlung in der Bergwachthütte. Und damit nicht genug: "Ein Beleuchtungsanhänger ist auch dabei." Die Bereitschaft hatte erst im Vorjahr ihre Talstation am Skihang mit einem neuem Notfallmedizinschrank plus Gerätschaften ausgestattet und für die Kletterausbildung eine Übungswand auf der Südseite des Dienstgebäudes angebracht. In der Kasse hinterließ dies Spuren. Kassenführer Norbert Schmid wird nun Geld für die Garage des neuen Fahrzeuges sammeln müssen. Bereitschaftsleiter Roland Kreuzer übermittelte eine entsprechende Botschaft an Kreisgeschäftsführer Holger Schedl, Alexander Pscherer und Ludwig Melzner, der die Gemeinde Immenreuth vertrat.
Wein für Jürgen Kreuzer
Unter anderem Herz-Lungen-Wiederbelebung, Hänge- und Rotationstrauma sowie das Tragen von verletzten Personen gehörten zur Ausbildung. Jasmin Brunner zeichnete erstmals für die Rückschau "Notfallmedizin" verantwortlich. 19 Jahre lag dies in den Händen von Jürgen Kreuzer, den Holger Schedl und Alexander Pscherer mit einer Flasche Wein dankten. Zur Freude von Jasmin Brunner erhielten die beiden Anwärter Marion Bachmann und Michael Brunner mit Katharina Rothkopf Verstärkung.
Komplette Einsatzabläufe übte die Bergwacht bei der Bergrettung im Winter, im Sommer übten sie vor allem mit dem Baumrettungssatz, der beim Helfertag am 12. März in Kemnath in der Praxis vorgeführt werden soll.
"Was ist ein Baum überhaupt?", die Frage stellte Alexander Brunner, verantwortlich für den Naturschutz bei der Bereitschaft Tannenberg. Seine Schulungen waren mit zwei großen und vier kleineren Exkursionen verbunden. Herbert Brunner ließ das Jahr nochmals in Bildern vorüberziehen.
Weniger Ortsgruppen
"Was hier geleistet wird, ist außergewöhnlich", erklärte Holger Schedl. Er würdigte die feste Gemeinschaft und bedauerte, dass innerhalb des Kreisverbandes in diesem Jahr wieder eine Ortsgruppe der Wasserwacht aufgelöst werde. Mit dem gleichen Problem kämpft Alexander Pscherer. Die Zahl der Bereitschaften bei der Bergwacht im Fichtelgebirge sinkt ebenfalls. "Wenn es dumm läuft sind es am Jahresende noch zehn", befürchtete er. Für die gewünschte materielle Ausstattung will die Gemeinde ihren Beitrag leisten. "Im Rettungsdienst darf kein Stillstand eintreten", betonte Ludwig Melzner.
Pro Monat über 1000 Einsatzstunden
16 Aktive, drei Anwärter und ein Bergwachtarzt leisteten in den vergangenen zwölf Monaten 14635 Einsatzstunden. Sie gliedern sich auf in Sommerdienst (6360 Stunden), Winterdienst (4260), Ausbildung (3638, Naturschutz (208) und Rettungsdienst (169). 18 Erste-Hilfe-Leistungen und eine Notfallhilfe sowie zwei abgebrochene Einsätze, registrierte die Bereitschaft. Nicht berücksichtigt sind die Stunden, die für den Helfer vor Ort geleistet wurden. Erfahrungen wurden an drei Wochenenden im Bikepark Osternohe gesammelt.
Roland Kreuzer zählte 21 Ausbildungsabende, zwei Ausbildungstage und mehrere Naturschutzstreifen. Seine Stellvertreterin Susanna Merkl, Ressortleiterin "Recht und Personal" in der Region Fichtelgebirge, absolvierte den von der Ludwig-Maximilian-Universität wissenschaftlich begleiteten Grundkurs "Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen". Die Ausbildung wird sie im März abschließen. Damit erhält sie die Qualifikation, Vorträge zur "Primären Prävention" innerhalb der Bergwacht Bayern zu halten. Im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung warMerkl bei einem Ereignis im Einsatz und betreute an zwei Wochenende die bayernweite Hotline.
Roland Kreuzer ließ nochmals den Ausbildungstag Winter, die Absicherung der Crazy Night der Ahornberger Feuerwehr und des Bürgerfestes, aber auch den Polterabend von Steffi Brunner vorüberziehen. Besprechungen und Lehrgänge auf regionaler und überregionaler Ebene banden sich in den Rückblick ein. Roland Kreuzer dankte zum Schluss den Fördermitgliedern für die finanzielle Unterstützung. (bkr)
Schwäbische Bergretterin
Immenreuth. (bkr) Katharina Rothkopf ist begeisterte Berwachtanwärterin. Das wurde sie, als sie im Oktober 2014 aus dem Schwabenland nach Immenreuth umzog und Bekanntschaft mit der Bergwacht Tannenberg machte. Rund drei Jahre wird die Ausbildung dauern, bis sie alle Stationen durchlaufen hat. Die erste Hürde hat sie bereits gemeistert. Bei einem mehrtägigen Ausbildungsabschnitt in Bad Tölz bewies sie, Ski fahren zu können und so die Voraussetzung für den zweiten Teil der Winterprüfung (Rettung mit dem Ackja aus steilen und unwegsamen Gelände) mitzubringen.
"Ich schätze die Ausbildung bei der Bergwacht", sagt die 26-jährige Referendarin. Sie schwärmt von der guten Kameradschaft und freut sich auf die Sommerausbildung (Notfallmedizin, Orientierung im Gelände und Ausbildung im Naturschutz).
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de