Wenn das Rote-Kreuz mit seinen Helfern in sich Notsituationen oder gar bei Katastrophenfällen tätig wird gibt es meist viele Verletzte oder akut erkrankte Menschen zu versorgen. Wer tagtäglich Betroffenen in solch schwierigen Situationen zur Seite steht, sollte aber mehr können und wissen, als einfach nur die physischen Verletzungen und Wunden zu versorgen - jeder Mensch braucht auch "Erste Hilfe für die Psyche". Ein Aspekt der über viele Jahre hinweg in der Ausbildung der Helferinnen und Helfer zu kurz kam. Inzwischen hat sich das geändert und der Lehrgang "Basis-Notfallnachsorge" ist inzwischen Bestandteil der Grundausbildung aller Helferinnen und Helfer.
Basisnotfallnachsorge ist zwar eine Maßnahme, die von jedem Mitarbeiter des Rettungsdienst sowie des Sanitäts- und Betreuungsdienstes in Akutsituation durchgeführt werden kann - wichtige Voraussetzung für eine wirksame Hilfe ist aber das Durchlaufen einer entsprechenden Grundausbildung. Gerade heute wird es für Betroffene zunehmend schwieriger, belastende Situationen zu verarbeiten. Neben Religion und Brauchtum hat früher vor allem die Familie den nötigen Rückhalt und die Kraft gegeben auf akute psychische Belastungen und akuten Stress zu reagieren.
Zwar ist jedem von uns bekannt, dass der Tod irgendwann auch einmal auch uns nahe stehende Personen ereilen wird, bewusst wird uns das aber meist erst, wenn es dann tatsächlich soweit ist. Und so stellt der Tod eines nahen Verwandten oder Bekannten für die Hinterbliebenen ein unerwartetes, plötzliches und vor allem sehr belastendes Ereignis dar. Für viele andere Vorfälle, die nach ihrem Eintreten einen Belastungswert bei Beteiligten entwickeln, gilt das Gleiche.
Ein ganzes Team an Ausbildern hat Richard Wagner um sich geschart, um den Lehrgangsteilnehmern die entsprechenden Hintergründe und auch das nötige "Handwerkszeug" zu vermitteln. Er wurde vom Chefarzt des Kreisverbandes Tirschenreuth Dr. Bertram Völkl und von Simone Kastl und Günter Kühner vom Fachdienst Krisenintervention aus Weiden unterstützt. Das theoretisch Erlernte wurde sofort anhand viele Fallbeispiele und Rollenspiele in die Tat umgesetzt.
Einige der Teilnehmer haben großes Interessen und auch Gefallen an der "Ersten Hilfe für sdie Psyche" gefunden und wollen sich weiterqualifizieren. Sie haben sich inzwischen für die Grundausbildung Krisenintervention angemeldet.